2011-2014
Bauherrschaft: Schlossberg Thun AG, Schlosshotel Thun AG
Status: Ausgeführt
Wahrzeichen von Thun ist das Schloss mit dem Donjon aus dem 12.Jahrhundert. Der Donjon wird seit 1888 als historisches Museum genutzt. Das neue Schloss aus dem 15.Jahrhundert, und das ehemalige Gefängnis aus dem 19.Jahrhundert bilden zusammen mit dem Donjon ein zusammenhängendes Ensemble auf dem Schlossberg. Eine mit Kopfsteinpflaster belegte schmale Strasse führt hinauf bis vor das Haupttor, wo sich dahinter der Innenhof mit einem tiefen Ziehbrunnen befindet. Die Aufgabe war, die leerstehenden Gebäude mit der Schaffung neuer Nutzungen, einer grossen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Konzept sah folgende Nutzungen vor: 14 Hotelzimmer im ehemaligen Gefängnis, 3 Hotelzimmer, Seminarräume und Restaurant im neuen Schloss.
Ein mehrmaliges «workshop» Verfahren in 2011 mit Behörden, Auftraggebern und Archäologen führte Ende des Jahres in einem ersten Schritt zur Einwilligung, die Ausarbeitung und Einreichung der Baueingabe aus zu lösen.- Im Januar 2013 wird mit der Ausführung begonnen. Eine sehr grosse Herausforderung waren die konstruktiven Anpassungen und die neuen technischen Anlagen die schlussendlich komplett hinter vielen Wänden und Nischen versteckt, installiert wurden. Das Ausmass der Elektroinstallationen ist enorm, die Brandschutzvorgaben mussten detailliert und konsequent eingehalten werden. Mit den neuen Nutzungen kamen erhöhte Anforderungen an das Gebäude, wie zum Beispiel die Entlüftung der Restaurant Küche oder die Temperaturvorgaben für die Seminarräume. Das Hotel und das Restaurant erforderten zudem viel Lagerflächen, Kühlräume und Trockenlager. Was zum heutigen Zeitpunkt als selbstverständlich wahrgenommen wird, war in seiner Entstehung ein stetes aufwendiges Suchen nach brauchbarem Raum.
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Während den Bauarbeiten wurden diverse Wandmalereien entdeckt. Die Funde brachten dem eher schmucklosen Schloss in den verschiedenen Räumen wunderschöne Ansichten und wertvolle Erkenntnisse. Entsprechend wurde auf die neuen Situationen eingegangen und das Projekt wiederholt überarbeitet.
Das ehemalige Gefängnis durfte abgebrochen werden. Wir entschieden jedoch den Bestand als Zeitzeuge der langen Geschichte der Anlage auf dem Schlossberg zu behalten. Innenhofseitig entwarfen wir eine komplett neue Fassade mit Sitzerkern. Dabei wurde das alte Fensterraster weitgehend behalten. Die Vergrösserung der Fenster wurde ausschliesslich vertikal ausgeführt. Ziel war es mehr Licht und Wohnraum in den eher kleinen Zimmern zu erhalten. Das Gefängnis sollte um ein zusätzliches Stockwerk erhöht werden. Die Grundlage war günstig um eine Optimierung der Anzahl Zimmer zu erhalten. Der Vorschlag war in der «workshop» Gruppe umstritten. Für die Anschlüsse an die seitlichen historischen Turmdächer musste eine architektonisch akzeptable Lösung gefunden werden. In der gesamten Anlage wurde versucht jeden Bereich und jede Nische sinnvoll aus zu bauen. Zu den vorher genannten Räumen gibt es auch noch einen Weinkeller und ein kleiner Spa. Die Terrasse auf der langen Südseite des neuen Schlosses ist vollständig im Gelände integriert. Verschiedene Mauern aus Beton und Trockenbauwänden führen entlang den Zugangswegen hinauf zu den Sitzplätzen des Restaurants wo eine grandiose Aussicht auf die Berner Voralpen das Szenario abrundet.
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